Direkt zum Inhalt

Therapie

Die Behandlungsplanung in unserer LVR-Klinik Düren erfolgt individuell auf unsere Patient*innen abgestimmt. Dabei orientieren wir uns an der vorliegenden Erkrankung und den Ressourcen und Bedürfnissen unserer Patient*innen. Wir behandeln sie leitliniengerecht und nach modernen Therapiekonzepten im multiprofessionellen Team.

Dazu gehören Ärzt*innen, Psycholog*innen, Pflegende, Ergotherapeut*innen, Physio-, Sport-, Bewegungs-, Musik- und Kunsttherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen und Genesungsbegleiter.

Oberstes Ziel ist es, Symptome zu lindern, die psychische Gesundheit zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Seelische Erkrankungen und ihre Entstehung betrachten wir ganzheitlich und berücksichtigen die unterschiedlichen und vielfältigen Ausprägungen.

Psychotherapie

Sowohl stationär wie teilstationär und ambulant ist die Psychotherapie ein wesentlicher grundlegender und unabdingbarer Bestandteil der psychiatrischen Behandlung.

Zum individuellen Therapieplan gehört die methodenübergreifende Psychotherapie mit Elementen aus der Tiefenpsychologie, der Verhaltenstherapie, der systemischen Therapie und der Traumatherapie.

Neben den therapeutischen Einzelgesprächen werden störungsspezifische Gruppentherapien zu Themen wie Selbstwertsteigerung, Achtsamkeit, Selbstbehauptung, kognitives Training, Emotionsregulation, Entspannungsverfahren, Schmerzbewältigung, Stressbewältigung oder Angstbewältigung angeboten.

In den Gruppentherapien kommen Patient*innen mit ähnlichen Herausforderungen unter Leitung eines Therapeuten/einer Therapeutin zusammen. Sie können ihre Erfahrungen und Gedanken austauschen und bekommen Feedback nicht nur durch den/die Therapeut*in, sondern auch von den Mitpatient*innen. Sie können voneinander lernen und soziale Fähigkeiten verbessern.

Bei Persönlichkeitsstörungen kommt die dialektische Verhaltenstherapie (Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) zum Einsatz. Ziel ist es, ein Gleichgewicht von Veränderung und Akzeptanz zu erreichen.

Wenn Beziehungsprobleme in der Partnerschaft oder Familie bestehen, werden der/die Partner*in oder die Familie in die Therapie einbezogen.

Transkranielle Magnetstimulation (rTMS)

Hirnareal der rTMS-Behandlung

Die sogenannte repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) ist ein schonendes, nicht-invasives Verfahren der Hirnstimulation zur Behandlung depressiver Störungen.

Bei der Depression sind die Nervenzellaktivitäten in Hirnbereichen, die für die Lenkung von Gefühlen und Gedanken verantwortlich sind, verändert. Es kann zu Störungen von Hirnregionen sowohl im Sinne einer Unteraktivität als auch einer Überaktivität kommen. Dadurch kann es z.B. zu gedrückter Stimmung und Antriebsstörungen, aber auch zu intensivem Grübeln und der verstärkten Wahrnehmung negativer Informationen kommen.

In der LVR-Klinik Düren steht die transkranielle Magnetstimulation, neben den Methoden der Psychotherapie und Pharmakotherapie, als innovative und wirksame Behandlungsmethode zur Verfügung. Sie wird gezielt eingesetzt und kann in genau dem Hirnareal für eine Harmonisierung der Hirnaktivität sorgen, in dem bei depressiven Menschen eine Dysbalance sowohl der elektrischen Aktivität der Nervenzellen als auch der hierdurch ausgeschütteten Botenstoffe (Neurotransmitter) herrscht. Weltweit wurde die rTMS erfolgreich in Therapiestudien eingesetzt und sie wurde in die deutschen Therapieleitlinien der psychiatrischen Fachgesellschaft (DGPPN) als Behandlungsform aufgenommen. Die LVR-Klinik Düren kann bereits auf eine mehrjährige Erfahrung mit der Methode zurückblicken. Sie verfügt über ein rTMS-Gerät der neuesten Generation (sog. Theta-Burst-Stimulation).

Mitarbeiterinnen rTMS

Bei der rTMS wird mittels einer Magnetspule ein darunterliegendes, genau definiertes Hirngebiet elektrisch stimuliert. Die Methode ist völlig schmerzfrei und hat in der Regel keine Nebenwirkungen. Die Stimulation wird täglich im Rahmen des stationären Aufenthaltes durchgeführt. Dabei erfolgt eine versierte Betreuung durch speziell geschultes medizinisch-technisches Personal und einen Facharzt für Neurologie und Psychiatrie.

Die transkranielle Magnetstimulation ist eine wertvolle Ergänzung im Rahmen des individuellen, stationären Behandlungskonzeptes. Sie steht in Deutschland nur an ausgewählten Standorten zur Verfügung. Die LVR-Klinik Düren freut sich, diese Behandlungsoption den Menschen in der Region anbieten zu können!

Einen kurzen Film zu der Behandlung finden Sie hier:

(Verlinkung mit freundlicher Genehmigung des Universitätsklinikums Tübingen)

Weitere Informationen zur transkraniellen Magnetstimulation des Uniklinikums Tübingen

Die transkranielle Magnetstimulation, Video des Uniklinikums Tübingen

Raimund Busch, Neurologe und Psychiater
Raimund Busch

Dr. med. Raimund Busch
Leitung Hirnstimulation, Facharzt für Neurologie, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Telefon 02421 / 40 - 1130
Telefax 02421 / 40 - 1136
raimund.busch@lvr.de

Medikamentöse Therapie (Pharmakotherapie)

Ein Bestandteil der Behandlung psychischer Erkrankungen ist die medikamentöse Therapie, die in der LVR-Klinik Düren ebenfalls zum Einsatz kommt. Heutzutage gibt es viele gut verträgliche Medikamente, die dabei helfen, Symptome zu lindern und Stabilität zu fördern. Die Dosierung wird individuell angepasst.

Milieutherapie

Das therapeutische Milieu auf der Station oder in der Tagesklinik ist wesentlicher Bestandteil der psychiatrischen Behandlung. Es bietet den Patient*innen ein verlässliches, strukturiertes und stabiles Umfeld. Dazu gehören zum Beispiel Stationsversammlungen, Aktivitäten auf der Station oder tagesstrukturierende Maßnahmen.

Ziele sind zum Beispiel Kommunikation und Interaktion zu verbessern, Verantwortung für übertragene Aufgaben zu übernehmen und die Autonomie zu stärken, etwa durch Mitbestimmungsmöglichkeiten.

Adherence-Therapie

Adherence oder Adhärenz bedeutet in der Medizin, dass von Patient*in und Behandler*in gemeinsam festgelegte Ziele der Therapie eingehalten werden und die Patient*innen bereit sind, aktiv an der Therapie mitzuwirken. Das Konzept der Adherence-Therapie ist ein therapeutisches Werkzeug. Treten Schwierigkeiten oder Ambivalenzen bezüglich der medikamentösen Behandlung oder anderer therapeutischen Maßnahmen auf, hilft sie dabei, die Selbstkompetenz im Umgang mit der Erkrankung und der Behandlung zu erhöhen. Patient*innen können Maßnahmen, die der Behandlung und Prävention psychischer Krankheit dienen, gleichberechtigt mitzubestimmen.

Therapeutische Dienste

Michaela Dohmen, Leiterin therapeutische Dienste Krankenhausbereich
Michaela Dohmen Leiterin therapeutische Dienste Krankenhausbereich

Wichtige Bestandteile der individuellen Therapieplanung für unsere Patient*innen sind die Fachtherapien. Dazu zählen Ergotherapie, Bewegungs-, Physiotherapie und künstlerische Therapien (Musik,- Kunst- und Bewegungs- und Tanztherapie).

Diese Therapien helfen dabei, Bewältigungsstrategien für den Umgang mit der eigenen Erkrankung oder den vorhandenen Problemen zu finden. Unsere Therapeut*innen sind in allen Fachabteilungen im Einsatz und bieten Gruppen- und Einzeltherapien an. Die für die Patient*innen erstellten Therapiepläne enthalten die vorgesehenen Behandlungen und zusätzliche Angebote, die sie wahrnehmen können.

Ergotherapie

Ergotherapeut*innen unterstützen dabei Handlungsfähigkeit und Zufriedenheit im Alltag wiederherzustellen oder zu erhalten.
Hierfür werden in der individuellen Behandlung Betätigungen (Aktivitäten) identifiziert, welche durch die von der Erkrankung verursachten Symptome oder Begleiterscheinungen in ihrer Ausführung beeinträchtigt sind. Symptome können zum Beispiel fehlender Antrieb, geringe Belastbarkeit oder eingeschränkte Konzentration sein.

Die Ergotherapie teilt diese Betätigungen ein in die Bereiche:

  • Selbstversorgung (z.B. sich pflegen, sich zu ernähren)
  • Produktivität (z.B. Haushalt, Kinder erziehen, arbeiten)
  • Freizeit (z.B. Entspannung, Sport)

Ergotherapeut*innen unterstützen dabei, Betätigungen wieder möglich zu machen oder alternative Handlungsweisen zu finden und umzusetzen. Ziel ist immer eine Erweiterung der Lebensqualität der Patient*innen

Angebote dazu sind:

  • ergotherapeutische Befunderhebung
  • Individuelle Zielvereinbarung
  • Alltagskompetenztrainings, z.B.
    • Einkaufstraining
    • Erstellung von Haushaltsplänen
    • Aufbau einer adäquaten Tagesstruktur
    • Hirnleistungstraining
  • Themengruppen zu Problemstellungen in den Bereichen:
    • Selbstversorgung
    • Produktivität
    • Freizeit
  • Stationsspezifische Gruppentherapien
  • Belastungserprobungen und Entlassvorbereitungen durch z.B.
    • Begehungen des häuslichen Umfeldes
    • Besprechen erwartbarer Probleme
    • Wochenendvorbereitungen bzw. Nachbesprechungen

Arbeitstherapie (AT)

In der AT werden Fähigkeiten und Fertigkeiten in den Fokus gestellt, die für eine erfolgreiche Teilhabe am Arbeitsleben erforderlich sind.

Ziele können u.a. sein:

  • eine realistische Einschätzung zu bekommen, welche Fähigkeiten man für eine Berufstätigkeit mitbringen muss und wo die Grenzen der eigenen Belastbarkeit liegen
  • Steigerung der Frustrationstoleranz
  • Stärkung von interaktiven Kompetenzen, wie Kritikfähigkeit oder Teamfähigkeit
  • Förderung des selbstständigen und planvollen Arbeitens

Die AT findet in einem Gruppensetting statt.

Derzeit werden folgende Arbeitstherapien in der LVR Klinik Düren angeboten:

  • Eingangsdiagnostik-Bereich
  • Holz-Arbeitstherapien
  • AT Außenkolonne
  • AT Druckerei
  • AT Gartenpflege
  • AT Gartenbau
  • AT Natur und Werken
  • Industrie Arbeitstherapie
  • AT Metall
  • Versorgungsdienst
  • AT Technik

Künstlerische Therapien

Zu den künstlerischen Therapien gehören in der LVR-Klinik Düren Musik- Kunsttherapie und Tanz- und Bewegungstherapie.

Musiktherapie

Das Spezifische der Musiktherapie liegt in der Möglichkeit, mittels der musikalischen Improvisation ohne Worte zu kommunizieren. Durch freie Improvisation in der Gruppe oder auch einzeln auf einfach zu bedienenden Instrumenten treten Patient*innen und Therapeut*in in einen musikalischen Dialog. Gefühle und Stimmungen werden in Rhythmus, Dynamik, Melodie, Klang und Formen gestaltet. Auch Musikhören und Singen sind Formen des emotionalen Ausdruckes und so auch Bestandteil des musiktherapeutischen Angebotes. In der Musiktherapie können die Patient*innen sich und andere erleben und wahrnehmen, miteinander interagieren, Gefühle ausdrücken, ordnen und verarbeiten. Durch Musik können Menschen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen, auch wenn Worte fehlen. Musiktherapie kann kommunikative, soziale und kreative Fähigkeiten wecken und fördern.
Ziele der Musiktherapie

  • Verbesserung der Selbst-und Fremdwahrnehmung
  • Stärkung der Ich-Funktionen z. B. Wahrnehmungsfähigkeit und Symbolisierungsfähigkeit
  • Verbesserter Zugang zu den eigenen Emotionen
  • Förderung der Ausdrucksfähigkeit im Bereich der Emotionen
  • Abbau von Hemmungen
  • Stärkung und Förderung der Selbstwirksamkeit
  • Stärkung und Förderung von Ressourcen
  • Förderung der Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit
  • Entwicklung alternativer Bewältigungsstrategien durch spielerisches Probehandeln.

Kunsttherapie

In der Kunsttherapie kann jeder malen und gestalten: Mit verschiedenen Materialien können kreative Entwicklungen angestoßen und therapeutische Beziehungen gefördert werden. Unbewusstes kann Ausdruck finden und dabei helfen, andere Sichtweisen oder Blickwinkel zu entdecken.

Eindrücke und Erlebtes können zum Ausdruck gebracht werden. Gefühle, Spannungen und Unruhe können reguliert werden.

Tanz- und Bewegungstherapie

Tanz- und Bewegungstherapie ist eine erfahrungsbasierte Form der Psychotherapie. Sie gehört zu den Kreativtherapien, wie auch Musik- und Kunsttherapie. Körper und Geist bilden nach heutigem Stand der Wissenschaft eine Einheit: Gefühle und Gedanken regen uns zu Verhalten an, welches sich in Bewegung äußert und unser Verhalten hat Einfluss auf unsere Gefühls- und Gedankenwelt. Jeder Mensch bringt ein individuelles Bewegungsrepertoire mit, welches in der Tanz- und Bewegungstherapie unter die Lupe genommen wird.

In gezielten praktischen Übungen werden Erfahrungen zu bestimmten Themen gemacht, die in einer Nachbesprechung reflektiert und auf alltägliche Situationen übertragen werden. Hierfür bieten die Beschreibungen des Erlebten die Grundlage. Die Tanz- und Bewegungstherapie fördert in diesem Kontext das Körper- und Selbstbewusstsein und bietet ein alternatives Ausdrucksmittel für das, was uns bewegt und nimmt Einfluss auf unser Wohlbefinden.

Bewegungstherapeutisches Angebot

Bei vielen therapeutischen Maßnahmen kommt Bewegung zum Einsatz. Sie kann bei der Gesundwerdung und psychischen Stabilisierung helfen und später auch eine schützende Funktion einnehmen.

Unsere ganzheitliche Betrachtung beinhaltet, dass Körper, Geist und Seele miteinander verbunden sind und Bewegung positive Auswirkungen auf das seelische Empfinden hat.

Zu den Angeboten der Bewegungs- und Sporttherapie gehören die Allgemeine Fitness (Kraft- und Ausdauertraining), Gymnastik, Entspannungsverfahren, Sportspiele und Übungen zu Koordination, Konzentration und Körperwahrnehmung.

Physiotherapie

Die Physiotherapie ist ein medizinischer Fachbereich, der sich mit der Rehabilitation und Prävention befasst. Dazu werden spezielle Techniken und Übungen eingesetzt, um Menschen dabei zu helfen, Schmerzen zu lindern, ihre Bewegungsfähigkeit zu verbessern und ihre körperliche Gesundheit wiederherzustellen oder zu erhalten.

Dazu zählen:

  • Manuelle Lymphdrainage
  • Manuelle Therapie (MT)
  • medizinische Trainingstherapie
  • Krankengymnastik
  • Kinesiotherapie
  • Elektrotherapeutische Anwendungen
  • Triggerpunkttherapie
  • CMD-Therapie (Craniomandibuläre Dysfunktion)
  • Cranio-Sacrale-Therapie
  • Schwindel Therapie
  • Med. Massage/ Dehnungen
  • Wärme-/Kältetherapie
  • Atemtherapie
  • Rückenschule
  • Bewegungstherapie
  • Gleichgewichts-Koordinationstraining
  • Fußgymnastik
  • Hockergymnastik
  • Entspannungsverfahren (PMR, autogenes Training, Achtsamkeitstraining und progressive Muskelentspannung nach Jacobson)
  • Nordic Walking
  • Ausdauertraining
  • Behandlungen nach dem Bobath-Konzept bei neurologischen Erkrankungen

Psychoedukation

Patient*innen, aber Angehörige, erhalten in Psychoedukation-Gruppen Informationen über psychische Erkrankungen und deren Behandlung. Besser informiert können sie sich mit der Erkrankung auch besser auseinandersetzen, sie verstehen und damit umgehen. Als Gruppenangebot erhalten Patient*innen Informationen und können sich den anderen Betroffenen austauschen.

Entspannungstechniken

Verschiedene Verfahren zur besseren Entspannung wie progressive Muskelentspannung, Atemübungen, autogenes Training oder Meditation können dabei helfen, Stress zu minimieren, Angstzustände zu überwinden und so das Wohlbefinden zu erhöhen.

In den Tageskliniken befinden sich Snoezelen-Räume: Sitzgelegenheiten und Liegeflächen, Lichtspiele und Musik laden zum Entspannen ein, außerdem zum Erleben und Wahrnehmen der Sinnenreize.

Sozialarbeit

Der Sozialdienst der LVR-Klinik Düren bietet umfassende psychosoziale Beratungen an.

Weitere Angebote

Weitere Angebote je nach Bedarf sind Aromatherapie, Lichttherapie, Ohrakupunktur, Förderung und Training der Alltagskompetenz und Genusstherapie.

Zertifikate und Mitgliedschaften

Instagram
Facebook
YouTube
Jobs in der LVR-Klinik Düren

Kontakt

LVR-Klinik Düren

Meckerstr. 15
52353 Düren

Telefon + 49 (0) 2421 / 40 - 0
Telefax +49 (0) 2421 / 40 - 2599
klinik-dueren@lvr.de